[Martial Arts] Strukturelles Sitzen der Hüfte

Autor: Jeffi Chao Hui Wu

Zeit: 2025-6-26 Donnerstag, 12:50 Uhr

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[Martial Arts] Strukturelles Sitzen der Hüfte
Viele Menschen lehren das „Sitzen der Hüfte“, können jedoch dessen wahre Bedeutung nicht vermitteln. Oftmals lassen sie die Lernenden lediglich mechanisch die Position nachahmen, indem sie den Schwerpunkt senken und die Beine nach außen spreizen, in der Annahme, dass dies das wahre Sitzen der Hüfte sei. In Wirklichkeit ist das Sitzen der Hüfte jedoch keine einfache körperliche Nachahmung, sondern ein tiefgreifender struktureller Anpassungsprozess, der Zeit, Geduld und unzählige innere und äußere Einsichten erfordert. Als ich anfing, die Pferdestellung zu üben, waren meine Oberschenkel immer stark verspannt und schmerzten, begleitet von leichtem Zittern, sodass ich alle ein bis zwei Minuten zu zittern begann und meine Haltung nicht stabil halten konnte. Merkwürdigerweise trat nach dem Üben jedoch nicht das übliche Muskelversagen mit Schmerzen auf, sondern ein Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbefinden, als ob eine mir bisher unbekannte Wärme sanft durch meinen Körper floss. Das ließ mich früh erkennen, dass diese Verspannung keine gewöhnliche Muskelbelastung war, sondern ein Signal dafür, dass die tiefere Struktur meines Körpers aktiviert und geweckt wurde, dass das Qi und das Blut zu fließen begannen und versuchten, die blockierten Wege zu öffnen.
Die wahre Veränderung geschah an einem Tag, den ich gut erinnere: Es war ein kalter Wintermorgen am Meer, die Temperaturen waren sehr niedrig und der kalte Wind schnitt ins Fleisch, doch mein Körper war ruhig und stabil. Ich stellte mich wie gewohnt in die Stellung, beruhigte meinen Geist und bemerkte plötzlich, dass meine Oberschenkel nicht mehr anstrengend waren, auch die Waden entspannten sich, die Zehen lagen natürlich auf dem Boden, ohne jegliche „Greifkraft“ – es war eine nie zuvor erlebte Entspannung. In diesem Moment schien das gesamte Gewicht meines Körpers sanft in die Hüfte „gesendet“ zu werden, der gesamte Schwerpunkt fiel stabil in die Tiefe des Hüftgelenks, und die Hüfte wurde zum wahren Kernpunkt der Körperstruktur. Während ich still stand, fühlte sich die Hüfte wie ein warmer Ofen an, der kontinuierlich Wärme abgab, die Energie darin floss ruhig und gleichmäßig, und es gab sogar ein feines Gefühl von Pulsieren, das durch das Skelett von Taille, Rücken und Beinen ging. Dieser Zustand erforderte keine bewusste Anleitung des Geistes; er geschah ganz natürlich, als Ergebnis unzähliger Übungseinheiten, in denen die Struktur automatisch an ihren Platz zurückkehrte und reibungslos funktionierte.
Ich wusste ganz genau, dass ich, um wirklich „strukturelles Sitzen der Hüfte“ zu erreichen, einen langsamen und mühsamen Prozess des „Öffnens der Hüfte“ durchlaufen musste. Viele Anfänger neigen dazu, beim Üben der Stellung unbewusst den Oberkörper nach vorne zu neigen, versuchen, das Gleichgewicht mit der Kraft des Oberkörpers zu halten, oder drücken einfach absichtlich die Körperhaltung nach unten, um eine vermeintliche „Stabilität“ zu erzeugen. Doch all dies geschieht, weil die Hüfte nicht wirklich geöffnet ist, das Hüftgelenk eingeschränkt ist, der Körper nicht natürlich sinken kann, und der Schwerpunkt nicht in die Hüfte fällt, was dazu führt, dass Oberkörper und Unterkörper immer getrennt bleiben. Äußerlich mag es stabil erscheinen, doch in Wirklichkeit ist die Struktur instabil. Ohne wirkliches Öffnen der Hüfte kann der Körper nicht die „natürlich vertikale Ausrichtung von Kopf bis Fuß“ erreichen, geschweige denn die durchlässige Kraft nach der Entspannung erfahren.
Das Öffnen der Hüfte ist ein äußerst langwieriger und mühsamer Prozess. Besonders als ich von Grund auf begann, war jede Bewegung des Drückens, Drehens, Senkens und Öffnens der Hüfte von einem deutlichen Gefühl des Reißens begleitet. Es war ein Schmerz, der auftrat, wenn die tiefen Gelenke gezwungen wurden, sich zu dehnen – scharf und langanhaltend, als würde er dich daran erinnern, dass du bei jedem Schritt geduldig sein musst. Doch ich wusste genau, dass dieser Schritt für jeden unvermeidlich war, dass man ihn nicht überspringen konnte und dass man nicht versuchen konnte, ihn mit roher Gewalt zu erzwingen. Das Öffnen der Hüfte geschieht schrittweise, in einem Prozess des langsamen Loslassens und der sanften Anpassung zwischen Ein- und Ausatmen, Stehen und Senken, Entspannen und Loslassen. Zeit und Geduld sind der einzige Schlüssel; die Stellung, die Fußarbeit und die Absicht sind lediglich Hilfsmittel. Der Kern besteht darin, dass der Körper in jedem Moment der Übung in einen natürlichen Zustand der Entspannung und des Sinkens eintritt, begleitet von einem stabilen, sanften Trainingsrhythmus, der das allmähliche Öffnen der Hüfte unterstützt. In dieser Phase ist es besonders wichtig, nicht unruhig oder gereizt zu sein, und man sollte auf keinen Fall mit Gewalt ziehen oder reißen, denn wenn das Hüftgelenk einmal verletzt ist, ist die Genesung äußerst schwierig, und die Kosten, die durch solche Verletzungen entstehen, sind oft hundertmal schwerwiegender als langsames Üben.
Heute stehe ich in der Stellung, mein Oberkörper ist natürlich entspannt, der Rücken fühlt sich an wie eine weiche Bogensehne, Oberschenkel und Waden haben kein Gefühl von absichtlicher Anstrengung mehr, die Zehen berühren sanft den Boden, ohne zu greifen, und der gesamte Körper fühlt sich an, als wäre er von einem unsichtbaren Faden durchzogen, schwer, aber nicht zusammenfallend, entspannt, aber nicht zerstreut, das gesamte Gewicht des Körpers scheint stabil in der Hüfte platziert zu sein. In diesem Moment fühlt sich die Hüfte wie ein „Kessel zur Kraftübertragung“ an, der das gesamte Strukturgewicht und die Stabilität trägt, und nicht nur ein einfaches Gelenk. Dieser Zustand hat keinen Abkürzungen; es geht nicht darum, wer wie viel Theorie versteht, noch darum, sich auf die Lehren anderer zu verlassen, sondern um unzählige Stunden des Standhaltens, unzählige stille Momente des Atemregulierens, der strukturellen Anpassung und der feinen Wahrnehmung, die es ermöglichen, dies zu üben.
Wenn man wirklich das strukturelle Sitzen der Hüfte erreicht, wird man eine fast erkenntnisverändernde Veränderung feststellen: Selbst wenn der gesamte Körper völlig entspannt ist, selbst wenn die Arme natürlich herabhängen, wird der Körper keine Tendenz zur Rückneigung oder zum Ungleichgewicht zeigen. Dieses Gefühl von Stabilität kommt nicht von angespannten Muskeln, die sich verkrampfen, sondern ist das Ergebnis einer natürlichen Durchlässigkeit der Struktur. In diesem Moment fühlt sich die Hüfte wie ein unsichtbarer „Strukturstuhl“ an, der den gesamten Körper sanft trägt, das Gewicht von der Kopfspitze bis zu den Fußsohlen gleichmäßig auf diesen „Stuhl“ verteilt, vollkommen stabil und nicht steif. Das ist der wahre Standard des Sitzens der Hüfte: nicht „mehr Kraft zu entwickeln“, sondern „die präziseste Struktur zu finden“, nicht mit Kraft zu versuchen, nicht umzufallen, sondern in einem völlig entspannten Zustand natürlich „ohne Kraft nicht umzufallen“.
Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass das Sitzen der Hüfte niemals ein äußeres Problem ist, sondern ein strukturelles Problem. Außenstehende betrachten die niedrige Stellung oft und glauben, je niedriger die Stellung, desto tiefer die Kunst. Doch ein Meister muss nicht unbedingt niedrig sein, und ein schmerzender Oberschenkel bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Kraft richtig eingesetzt wird; vielmehr zeigt es oft, dass die Struktur noch nicht wirklich an ihrem Platz ist. Nur wenn die Hüfte das gesamte Gewicht des Körpers vollständig tragen kann, die gesamte Person stabil sinkt, die Muskeln und Knochen natürlich ausgerichtet sind, der Atem ruhig ist und die Kraft wie Wasser von den Fußsohlen bis zur Kopfspitze gleichmäßig durch den Körper fließt, kann man von einem echten Einstieg sprechen. Und dieser Einstieg ist kein Abkürzungsweg in der Technik, noch ist es eine kurzfristige absichtliche Nachahmung, sondern ein bodenständiges Durchlaufen unzähliger wiederholter und stiller Übungstage und -nächte, bis die Struktur sich natürlich vereint, bis die Kraft von innen Wurzeln schlägt, bis das Sitzen der Hüfte ein Teil des Körpers wird, stabil von innen und außen, und die Bewegungen festgelegt sind.

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